Kursnummer | 10107 |
Dozent |
Herbert Baum
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Datum | Donnerstag, 27.03.2025 19:00–20:30 Uhr |
Gebühr | kostenlos |
Ort |
vhs-Bildungszentrum
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Möbelhändler, Richter, Kaufmann, Lehrer, Kantor
Abraham, Dosenheimer, Nachmann, Nathan, Schottland
Fünf für Frankenthal wichtige jüdische Familien
Für das Jahr 1910 werden 615 000 Juden in Deutschland genannt. Das waren 0,95 Prozent der Bevölkerung. Bis 1933 sank die Zahl auf 499 700. Viele waren bereits ausgewandert, die Kinderzahlen waren erheblich gesunken, zahlreiche reformierte und emanzipierte Juden waren aus den jüdischen Gemeinden ausgetreten oder lebten in christlich-jüdischen Mischehen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in Frankenthal 371 Juden unter 16.899 Einwohnern. Dies waren rund zwei Prozent. Viele von ihnen waren angesehene Bürger: Rechtsanwälte, Ärzte, Richter, Lehrer, Bankiers, Geschäftsinhaber, die in das wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Leben der Stadt voll integriert waren, es in vielen Bereichen maßgeblich prägten und sich in zahlreichen Vereinen und Organisationen engagierten.
So gehörten zum Beispiel der Weinhändler Marx Kaufmann, der "königliche. Advokat- und Rechtsanwalt" Josef Thalmann, der Schuhwarenhändler Jakob Weil und der Rechtsanwalt Dr. Moritz Mayer lange Jahre dem Frankenthaler Stadtrat an. Aron Loeb war Vorsitzender des Kriegervereins, Emil Loeb Vorsitzender und später sogar Ehrenvorsitzender des Rudervereins, D. Richard Mann stand an der Spitze des örtlichen Anwaltsvereins, Philipp Adler war Vorsitzender des Kaufmännischen Vereins und Dr. Ludwig Nachmann Vorsitzender des Fußballvereins 1900/02.
Im Vortrag werden die Familien des Möbelhändlers Julius Abraham, des Landgerichtsdirektors Emil Dosenheimer, des Einzelhandelskaumanns Moritz Nachmann, des Lehrers Nathan Nathan und des Kantors Heinrich Schottland vorgestellt.
Kooperation mit dem Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal