| Kursnummer | 10102 |
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Herbert Baum
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| Datum | Dienstag, 24.03.2026 18:00–19:30 Uhr |
| Gebühr | kostenlos |
| Ort |
vhs-Bildungszentrum
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Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und den veränderten politischen Verhältnissen musste sich auch das Wirtschaftsleben in Frankenthal neu orientieren. In der seit Jahrzehnten erfolgreichen Industriestadt stand auch der Einzelhandel vor neuen Herausforderungen. Dazu gehörte die jüdische Kaufmannsfamilie Julius und Elsa Abraham.
Um 1924 lebten in Frankenthal etwa 200 jüdische Einwohner. Das waren 0,87 Prozent der zirka 23.000 Einwohner.
Julius Abraham, 1878 in Börsborn im Landkreis Kusel geboren, kam 1896 nach Frankenthal und leitete mit seinem Bruder Moritz Abraham ein „anerkanntes Einkaufshaus für solide und billige Herren-, Damen-, Mädchen- und Kinder-Anzüge“ in der Wormser Straße 20a und 29. 1911 eröffneten Julius Abraham und seine Frau Elsa ein Schuhgeschäft in der Wormser Straße 20a. 1919 kauften sie ein Grundstück mit Wohnhaus und Geschäftsräumen in der Wormser Straße 27. Mit dem Möbelhaus Abraham entstand eines der erfolgreichsten Einzelhandelsunternehmen in Frankenthal. Mit dem Gewinn kaufte man Häuser in der Willestraße und in der Gutenbergstraße. Außerdem besaß die Familie zahlreiche Aktien und andere Wertpapiere.
In dem Buch „Juden in Ludwigshafen“ heißt es: Die Situation ab 1918 war vor allem eine Gelegenheit für den jüdischen Einzelhandel, der flexibler geführt, mit mehr Kapital und besseren Geschäftsverbindungen ausgestattet war. Die gut sortierten und qualitätsbewussten jüdischen Geschäfte gewannen in Ludwigshafen eindeutig die Oberhand über den nichtjüdischen Einzelhandel.
Im Vortrag wird mit zahlreichen Fotos das Leben der Familie Abraham dargestellt. Ein Buch und zahlreiche Dokumente erhalten detaillierte Beschreibungen bis in die heutige Zeit.